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Spendenaufruf für das Denkmal Mangi Melis in Moshi

Mangi Meli Memorial

 

Liebe Freund*innen und Mitglieder des Tanzania-Network,

Deutschland muss die Verbrechen der Kolonialzeit endlich aufarbeiten, anerkennen und  erinnern. Zu diesem Anliegen auch die tansanische Perspektive zu hören, war der Ausgangspunkt für unseren Studientag „Shared History? Tansanisch-deutsche Kolonialgeschichte und Erinnerungskultur“ im Oktober 2018 in Berlin, zu dem Isaria Anael Meli, der Enkel des antikolonialen Widerstandskämpfers Chief Mangi Meli, auf seiner seit 50 Jahren andauernden Suche nach dem Haupt seines Großvaters erstmals nach Deutschland reiste. Er und sein Begleiter Gabriel Mzei berichteten von ihren Plänen, ein Denkmal für Chief Mangi Meli an eben jenem Ort zu errichten, an dem dieser von den Kolonialherren brutal hingerichtet worden war.

Spontan entstand auf dem Studientag die Idee, Spenden für den Erinnerungsort über unser Netzwerk zu sammeln. Bar kamen damals schon um die 400 € zusammen. Mittlerweile steht das Denkmal. Gabriel Mzei legte das Geld zunächst privat aus. Wir haben zusammen mit Berlin Postkolonial Spenden gesammelt, über die der Großteil der Ausgaben gedeckt werden konnte. Ein großes Dankeschön an alle Spender*innen! Zur Deckung der vollständigen Kosten in Höhe von 2.000 €  fehlen uns nur noch 250 €!  

Wir freuen uns daher weiterhin über Unterstützung zur Finanzierung des Denkmals von Mangi Meli!

Bitte spenden Sie unter dem Stichwort: *Mangi Meli Remains*

Bankverbindung:

Tanzania-Network.de e.V.

Sparkasse Bielefeld

IBAN-Nummer: DE55 4805 0161 0033 1333 31

BIC-/SWIFT-Code: SPBIDE3BXXX

 

Wenn Sie eine Zuwendungsbescheinigung benötigen, melden Sie sich bei uns im Koordinationsbüro.

 

Herzlichen Dank!

Euer/Ihr Tanzania-Network.de e.V.

 

Weitere Informationen:  

Mangi Meli wurde im Jahr 1900 zusammen mit achtzehn weiteren Chagga Chiefs gehängt, da sie angeblich einen Aufstand gegen die deutsche Gewaltherrschaft in der Kilimandscharo-Region planten. Den zahlreichen und einstimmigen Überlieferungen zufolge wurde Melis Haupt anschließend vom Körper getrennt und nach Deutschland verschifft. Seitdem suchen seine Nachfahren nach Spuren von Meli und hoffen, sein Haupt nach Old Moshi zurückzubringen, um ihn schließlich wie alle Chagga-Chiefs in Würde bestatten zu können. Es ist zu vermuten, dass sein Schädel, wie Tausende anderer human remains, die einst zu rassistischen Forschungszwecken im kolonialen Kontext nach Europa gebracht wurden, bis heute in einem der Museumsarchive lagert.

In der Kilimandscharo-Region erinnern heute viele Plätze an die gewaltvollen Verbrechen der Kolonialzeit.  Auch der Baum, an dem Mangi Meli hingerichtet wurde, steht noch immer in Old Moshi. Hier wurde zur Eröffnung einer Dauerausstellung zu Mangi Meli am 02.03.2019 das Monument eingeweiht, welches von der Büste Melis geziert ist. Ausgelegt wurden die Kosten von Gabriel Mzei, dem Leiter des „Old Moshi Cultural Enterprise“, der im Oktober Isaria Meli nach Berlin begleitete.

Das Monument trägt eine Inschrift auf Kichagga, Kiswahili, Englisch und Deutsch mit folgendem Inhalt:

Hier ruht in Ehren Mangi Meli Kiusa, Herrscher von Moshi im Land der Chagga von 1891-1900, Sohn des großen Mangi Rindi Mandara (Makindara), Herrscher von ca. 1860-1891. Chief Meli bekämpfte die kolonialen Invasoren aus Deutschland und

wehrte sich entschlossen gegen die Besetzung der Kilimandscharo-Region und die Unterdrückung der Bevölkerung der Chagga. Sein Widerstand endete am 2. März

1900, als er mit 18 weiteren Chiefs und Oberen der Chagga an diesem Baum gehängt wurde. Sein Haupt soll nach Deutschland verschifft worden sein und konnte bis heute nicht gefunden werden. Unser heldenhafter Kämpfer! Möge deine Seele ewigen Frieden finden.

http://www.flinnworks.de/de/projekt/mangi-meli-remains

Über Ihre Unterstützung für dieses für die Region so wichtigen Projekts würden wir uns sehr freuen.