Direkt zum Inhalt

Jetzt online: Straßenumfrage zu den Internetausfällen in Ostafrika

Screenshot Straßenumfrage Internetausfälle

Obwohl der afrikanische Kontinent 14% der Weltbevölkerung ausmacht, befinden sich auf ihm weniger als 3% der weltweiten Internetverbindungen über Kabel (Quelle: African Development Bank Group 2017). Hier offenbart sich eine digitale Kluft, die die Menschen auf dem afrikanischen Kontinent in ihrer digitalen Teilhabe einschränkt. Hinzu kommen hohe Kosten und häufige Ausfälle des Internets, wie zum Beispiel in der Woche vom 12. Mai 2024, als das Internet in ganz Ostafrika, so auch in Tansania, zeitweise komplett ausfiel oder nur sehr eingeschränkt funktionierte. Wir haben Menschen in Mbeya/Tansania befragt, wie sie von den Ausfällen betroffen waren. 

Hier geht es zum Video

Die Ursache war, dass die Internetkabel, die unter Wasser verlaufen und Ostafrika über Südafrika mit dem Rest der Welt verbinden, stark beschädigt wurden. Ein Schiff zur Reparatur der Kabel wurde am darauffolgenden Montag losgeschickt. Die Reparaturen im offenen Ozean sind jedoch sehr komplex und können bis zu einer Woche dauern. Bis dahin blieb die Internetverbindung in Tansania, Kenia, Ruanda, Uganda, Mozambique, Malawi und Madagaskar eingeschränkt. Weltweit verlaufen über 90% der Internetverbindungen über unter Wasser verlegte Kabel. Über 500 dieser Kabel verbinden die ganze Welt. Die Kupferkabel, über die der Strom fließen kann, werden noch durch Teer, Kunststoff und Stahl verstärkt. Einfache Felsstürze unter Wasser oder starke Strömungen können dem Konstrukt deshalb nichts anhaben. Gefährlicher sind allerdings Fischernetze aus Metallstreben, die über den Meeresgrund gezogen werden und so die Kabel beschädigen können. Auch Anker, die ungünstig abgeworfen werden, können zur Durchtrennung führen. So gab es bereits im März 2024 in Westafrika große Internetausfälle durch Beschädigungen an der Unterwasserkabel. Die Kosten für ein solches Kabel liegen je nach Länge im niedrigen dreistelligen Millionenbereich – das ist wenig im Vergleich zum Aufbau einer Satelliten-Kommunikation. Die Unterwasserkabel werden von Privatunternehmen wie Amazon und Google oder Regierungen gebaut. Die Kabel die Tansania mit der Außenwelt verbinden werden durch die Firmen SEACOM und EASSy Jährlich werden weltweit über 100 Ausfälle gemeldet. 

Zum Thema Digitalisierung und Gender Digital Gap empfehlen wir den Vortrag von Ndumbumi Msongole: https://www.youtube.com/watch?v=JOmxhwdMsn0

www.tanzania-network.de