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Erwartungen an den Besuch von Bundespräsident Steinmeier

Tansania und Deutschland

Mnyaka Sururu Mboro, Vorstandsmitglied bei Berlin Postkolonial
„Es ist an der Zeit, dass sich Deutschland unmissverständlich zu seiner kolonialgeschichtlichen Verantwortung bekennt und den Worten dann auch Taten folgen lässt. Wir wollen nicht nur unsere entführten Ahnen und Kulturschätze zurück, wir wollen auch eine Entschädigung für das, was unwiederbringlich zerstört worden ist.“

Volker Schauer, Vorstandsvorsitzender von Tanzania-Network.de
“Dieser Besuch in Songea muss dazu genutzt werden, eine Entschuldigung
Deutschlands bei den Nachfahren der Opfer des Maji-Maji-Kriegs auszusprechen. Eine solche Entschuldigung ist unerlässlich für jede gleichberechtigte deutsch-tansanische Zusammenarbeit, sei es auf politischer, institutioneller oder zivilgesellschaftlicher Ebene.“

Dr. Valence Silayo, Department of Archaeology and Heritage Studies. University of Dar es Salaam
I expect full transparency from the German government. The era of pretending and moving on as if nothing had happened is over. Everyone now knows that the "Elephant is in the room." Let's talk about it.

Prof. Dr. Jürgen Zimmerer, Universität Hamburg Arbeitsbereich Globalgeschichte und Forschungsstelle "Hamburgs (post-)koloniales Erbe/Hamburg und die frühe Globalisierung
"Es ist sehr erfreulich, dass ein Bundespräsident Gedenkorte für den opferreichsten Kolonialkrieg des Deutschen Reiches besucht. Es ist zu hoffen, dass er das strukturell-rassistische Unrechtssystem, das diesem Vernichtungskrieg zugrunde lag, offen anspricht, auch in ihrer alle deutschen Kolonien verbindenden Funktion. Koloniales Unrecht ist deutsches Unrecht, ist deutsche Geschichte, und entsprechend muss ihm auch ein Platz in der deutschen Erinnerung zugewiesen werden. Auch dazu sollte der Bundespräsident Vorschläge machen.

Charlotte Wiedemann, Journalistin und Sachbuchautorin, Berlin
„Unsere Vorfahren haben das Begehren um Selbstbestimmung in Ostafrika mit extremer Gewalt niedergeschlagen. Das gehört in deutsche Schulbücher. Ich hoffe, die Reise des Bundespräsidenten ist ein erster Schritt dazu.“

Apolinary Mathias Lyaruu, Geschichtslehrer für Secondary und Highschool in Tansania
Songea ni eneo lililoathiriwa sana na Vita vya maji maji na viongozi wa jadi wengi wao walinyongwa na wajerumani hadharani na wananchi wengi sana walikufa kwenye Vita na wengine kwa njaa kwa hiyo wananchi wengi wana hasira moyoni hasa wakikumbuka Vita maji maji. 
Kwa ujio wa raisi wa ujerumani utawafanya wananchi wawe na mtazamo nzuri wa upendo badala ya chuki kwa watu wa ujerumani kwa hiyo atakuja kupooza hasira zao. Ni vizuri swala la fidia kwa wahanga wa Vita hivyo vya majimaji likajadiliwa ilikuweza kuleta amani na upendo ijapokua huwezi kulipa uhai wa mtu lakini inaonyesha umejali maisha ya watu.
(Songea ist die Gegend, die am meisten von dem Maji Maji Krieg betroffen war, viele ihrer lokalen Anführer wurden öffentlich von den Deutschen erhängt. Sehr viele Menschen sind im Krieg gestorben und andere verhungert. Deswegen haben Menschen dort Wut in ihren Herzen wenn sie an den Maji Maji Krieg denken. 
Mit dem kommenden Besuch des deutschen Präsidenten wird den Menschen dort eine gute Einstellung der Liebe statt des Hasses zu dem deutschen Volk vermittelt werden, sodass ihre Wut gelähmt wird. Es ist gut, dass die Frage der Entschädigungen für Opfer dieses blutigen Kriegs diskutiert wird, es könnte Liebe und Frieden bringen. Auch wenn man für ein Menschenleben nicht bezahlen kann zeigt es, dass einem das Leben der Menschen am Herzen liegt.)

Weiter zu: Weiterführende Literaturhinweise zu Maji-Maji