
Der Welt-Malaria-Tag macht auf eine der bekanntesten und gefährlichsten Infektionskrankheiten aufmerksam. Dieses Jahr steht der Tag unter dem Slogan: Malaria Ends With Us: Reinvest, Reimagine, Reignite. Laut dem „World Malaria Report 2024" der WHO sind im Jahr 2023 rund 260 Millionen Menschen an Malaria erkrankt. Davon sind 597.000 Fälle tödlich geendet.
Deshalb bestärkt der Welt-Malaria-Tag finanzielle und politische Investitionen in die Malaria-Prävention und -Bekämpfung.
Die Erreger sind Parasiten, die über weibliche Anopheles-Mücken übertragen werden. Jedoch gibt es unterschiedliche Malariaparasiten und dementsprechend auch diverse Arten der Erkrankung. Wird die Infektion frühzeitig erkannt, ist die medikamentöse Behandlung möglich.
Malaria ist eine der ältesten und tödlichsten Infektionskrankheiten der Menschheitsgeschichte.
In den späten 1990ern startete eine globale Welle im Kampf gegen Malaria. Seitdem gab es viele Fortschritte und die Zahl der jährlichen Tode durch Malaria sank. Heute sind diese Entwicklungen gefährdet. Durch humanitäre Krisen wird vielen Menschen der Zugang zu Präventions- und Behandlungsmaßnahmen verwehrt. Politische und wirtschaftliche Spannungen, wie die Aussetzung der USAID, schränken die Schutzmöglichkeiten der betroffenen Personen drastisch ein.
Der Klimawandel zeigt sich durch extreme Wetterlagen, die den Zugang zu Schutzmitteln einschränken.
Die Veränderung des Klimas zwingt Moskitos, neue Lebensräume zu finden. Dadurch können malariafreie Länder erneut gefährdet sein. Die Förderung von Präventions- und Behandlungsmethoden ist daher essentiell.
Aktuell: Malariabekämpfung in Tansania
Im März 2025 leiteten die tansanische und die kubanische Regierung eine Kampagne zur Malariabekämpfung in Tansania ein. Die Produktion von Insektiziden startete bereits in einer Fabrik in Kibaha. Zusätzlich werden umweltfreundliche Pestizide und Bio-Dünger produziert. Laut der tansanischen Regierung birgt das Insektizid keine Gesundheitsrisiken. Für die Fabrik werden weitere Mittel zur Malariabekämpfung geplant. Aktuell exportiert die Fabrik an viele angrenzende Länder. Es wird geplant, den Vertrieb kontinental zu expandieren. Ob die Produktion und Verwendung von Pestiziden und weiteren Produkten tatsächlich die Wurzel des Malaria-Problems angreift, ist fraglich. Gesundheitsspezialist Dr. Kiungu Kiungu plädiert für mehr gesellschaftliche Aufklärungsarbeit. Weitere Gefahren in der Malaria Bekämpfung entstehen durch die steigende Resilienz der Parasiten gegen bisherige Insektizide und Medikamente. Das Ergebnis ist eine erschwerte Kontrolle und Behandlung von Malaria.
Individuelle Maßnahmen zur Malariaprävention
Ein aktiver Selbstschutz gegen Mückenstiche ist essentiell und bietet bereits einen hohen Schutz. Es wird empfohlen:
- ab Einbruch der Dämmerung Insektenschutzmittel zu verwenden
- unter einem Moskitonetz zu schlafen, das möglichst mit insektenabtötenden Substanzen imprägniert ist
- hautbedeckende helle Kleidung zu tragen, die bestenfalls ebenfalls imprägniert ist
- Insektenspray (Repellents) für unbedeckte Hautstellen zu verwenden (wobei die Produkte auf chemischer Basis den pflanzlichen Repellents überlegen sind)
- sich in mückensicheren Räumen aufzuhalten (zum Beispiel in Räumen mit Fliegengittern und/oder mit Klimaanlage)
Malaria-Forschung aus Tansania
Hulda Swai ist eine tansanische Forscherin und Professorin in Biowissenschaften und Bio-Engeneering mit Spezialisierung in der Nanomedizin-Forschung. Ihre Arbeit ist führend in der Entwicklung von Medikamenten gegen Infektionskrankheiten in Afrika, darunter auch Malaria. Swai gewann für ihre Arbeit den Preis der African Union Kwame Nkrumah Continental Awards for Scientific Excellence 2020.
Andreas Stein / Tanzania Network e.V.