Erklärung des bundesweiten Netzwerks zur Dekolonisierung der Erinnerungskultur.
100 Jahre nach dem Ende des deutschen Kolonialreichs hat das bundesweite Netzwerk zur Dekolonisierung der Erinnerungskultur, dem auch wir als Tanzania-Network.de angehören, auf dem Bundestreffen am 17.-18. November 2018 eine gemeinsame Erklärung mit einer Reihe von Forderungen an die Bundesregierung, die Bundesländer und die Kommunen formuliert:
Wir fordern:
- den Kolonialismus entsprechend der Erklärung der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus von Durban 2001, welche die Bundesregierung unterzeichnet hat, als Unrecht zu benennen und unmissverständlich zu verurteilen.
- jegliche Forschung an menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten, die nicht der Rückführung dieser Gebeine dient, sofort zu stoppen.
- dem Beispiel der Bundesländer Hamburg und Berlin zu folgen, welche die Nachfahr*innen der Opfer des deutschen Genozids (1904–08) an den Herero und Nama bereits um Entschuldigung gebeten haben.
- Provenienzforschung zu Kulturobjekten aus kolonialen Kontexten in deutschen Museen und Sammlungen mit erheblich mehr finanziellen Mitteln auszustatten und voranzutreiben.
- Restitutionen von gewaltsam angeeigneten Kulturgütern folgen zu lassen.
- umfassende Konzepte zur kritischen Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte und seinen Folgen sowie zur Dekolonisierung der Erinnerungskultur auf der Ebene des Bundes, der Länder und Kommunen zu erarbeiten.
- Mahnmale für die Opfer von Kolonialismus, Versklavung und Rassismus sowie Lern- und Gedenkstätten zu errichten.
- die nach Kolonialherren benannten Straßen und Plätze oder solche, die rassistische Fremdbezeichnungen fortschreiben, umzubenennen.
- den schulischen und universitären Geschichtsunterricht zu globalisieren und zu diversifizieren.
- Die öffentlichen Museen zu dekolonisieren.
Lesen Sie die Erklärung hier in voller Länge