Berlin-Mitte entehrt Carl Peters
Umbenennung der Petersallee und Würdigung des antikolonialen Widerstands durch die neuen Namen Maji-Maji- und Anna-Mungunda-Allee
Am 23.08.2024 wird sich Berlin Postkolonial an den Feierlichkeiten zur Umbenennung der Berliner Petersallee in Majia-Maji-Allee und Anna-Mungunda-Allee beteiligen. Gemeinsam mit solidarischen antikolonialen Organisationen werden wir mit einem Marsch durch das Afrikanische Viertel der zahlreichen Opfer des deutschen Kolonialismus von 1884-1918 gedenken (Start 13 Uhr an der Kameruner Str. 1). Um 15 Uhr nehmen wir am Umbenennungsfest auf dem Manga-Bell-Platz teil.
Dabei wird die Ehrung von Carl Peters, des brutalen und rassistischen Begründers der Kolonie „Deutsch-Ostafrika“, aus dem Jahr 1939 beendet. Stattdessen werden die große Maji-Maji-Widerstandsbewegung von 1905 bi 1907 in der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ und die 1959 ermordete Antiapartheid-Kämpferin Anna Mungunda aus dem heutigen Namibia gewürdigt.
Das tansanische Vorstandsmitglied von Berlin Postkolonial, Mnyaka Sururu Mboro, erklärt dazu:
Vier Jahrzehnte haben wir auf diesen Tag hingearbeitet! Wir sind glücklich, dass nun im Afrikanischen Viertel auch die Ehrung von Carl Peters, des brutalsten Begründers deutscher Kolonien in Afrika, ein Ende hat. Besonders freuen wir uns aber auch darüber, dass die deutsch-afrikanische Kolonialgeschichte – unter anderen Vorzeichen - im Stadtraum präsent bleiben wird. Denn es ist wichtig, dass wir uns weiter erinnern, nur dass nun statt der Kolonialverbrecher der aktive Kampf gegen Kolonialismus und Apartheid gewürdigt wird. In unserer Zeit des Rechtsrucks sind diese öffentlichen Ehrungen der großen ostafrikanischen Maji-Maji-Widerstandsbewegung und der ermordeten Antiapartheid-Kämpferin Anna Mungunda mutmachende Zeichen gegen Rassismus und für historische Gerechtigkeit!
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